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Was ist eine Patientenverfügung?

In einer Patientenverfügung legen Sie schriftlich fest, ob und in welchem Umfang bestimmte medizinische Maßnahmen vorgenommen oder unterlassen werden sollen – zum Beispiel Wiederbelebung, künstliche Ernährung, Beatmung oder schmerzlindernde Maßnahmen.

Das Dokument greift, wenn Sie dauerhaft oder vorübergehend nicht mehr einwilligungsfähig sind – etwa nach einem Unfall, bei schwerer Krankheit, Demenz oder im Sterbeprozess.

Warum ist eine Patientenverfügung wichtig?

Ohne Patientenverfügung müssen Ärzte und Angehörige Entscheidungen treffen – oft unter Zeitdruck, Unsicherheit und emotionaler Belastung. Eine Verfügung schafft Klarheit:

Inhalte einer Patientenverfügung

Eine gut formulierte Verfügung enthält konkrete Aussagen zu:

Je konkreter Ihre Wünsche formuliert sind, desto besser können sie in die Praxis umgesetzt werden. Allgemeine Formulierungen wie „Ich möchte keine lebenserhaltenden Maßnahmen“ sind oft rechtlich nicht ausreichend.

Rechtliche Grundlagen

Die Patientenverfügung ist im § 1901a BGB § 1901a BGB – Patientenverfügung
(1) Hat eine einwilligungsfähige volljährige Person für den Fall ihrer Einwilligungsunfähigkeit schriftlich festgelegt, ob sie in bestimmte, zum Zeitpunkt der Festlegung noch nicht unmittelbar bevorstehende Untersuchungen ihres Gesundheitszustands, Heilbehandlungen oder ärztliche Eingriffe einwilligt oder sie untersagt, prüft der Bevollmächtigte oder der Betreuer, ob diese Festlegungen auf die aktuelle Lebens- und Behandlungssituation zutreffen. Ist das der Fall, hat er den darin niedergelegten Willen durchzusetzen.
geregelt. Sie ist für Ärztinnen und Ärzte sowie für gesetzliche Betreuer bindend – vorausgesetzt, dass sie im konkreten Behandlungsfall anwendbar ist und Sie zum Zeitpunkt der Erstellung einwilligungsfähig waren.

Eine notarielle Beurkundung ist nicht notwendig, aber eine schriftliche und eigenhändig unterschriebene Erklärung ist zwingend erforderlich.

Form, Aufbewahrung und Aktualität

Abgrenzung zur Vorsorgevollmacht

Eine Patientenverfügung regelt medizinische Maßnahmen. Eine Vorsorgevollmacht hingegen bevollmächtigt eine Person Ihres Vertrauens, in Ihrem Namen Entscheidungen zu treffen – auch über die Patientenverfügung hinaus.

Im Idealfall ergänzen sich beide Dokumente: Die Verfügung legt den Willen fest, die bevollmächtigte Person achtet auf dessen Umsetzung.

Häufige Irrtümer

Fazit

Die Patientenverfügung ist ein Ausdruck von Selbstbestimmung, Verantwortung und Weitsicht. Sie gibt Sicherheit – für Sie selbst und für alle, die Sie im Ernstfall begleiten.

Eine kompetente Beratung hilft, medizinische und rechtliche Zusammenhänge besser zu verstehen und individuelle Entscheidungen sicher zu treffen.